Unsere Logopädische Praxisgemeinschaft untersucht, behandelt und berät Patienten jeden Alters mit Stimm-, Hör-, Schluck- und Sprachstörungen.
Eine Aphasie ist eine Sprachstörung, die durch Störungen im Gehirn bedingt ist. Dabei kann die Sprachproduktion (z.B. das Bilden von Lauten, die Grammatik, der Wortschatz) und das Sprachverständnis beeinträchtigt sein. Meist ist auch das Lesen und Schreiben betroffen.Zusätzlich können noch weitere Funktionsausfälle, wie Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Sehstörungen und Lähmungen an Armen und Beinen (meist halbseitig) hinzukommen.
Ursachen von Aphasien
Wird das Sprachzentrum im Gehirn (es befindet sich bei ca. 95% aller Menschen in der linken Hirnhälfte) durch Krankheit oder Unfall beschädigt, kann eine Sprachstörung auftreten.Häufige Ursachen sind z.B. Schlaganfälle, Tumoren, Verletzungen der entsprechenden Gehirngebiete durch Unfälle, Schädigungen durch Abbauprozesse des Gehirns (z.B. Morbus Alzheimer etc.).
Hauptformen von Aphasie
Globale Aphasie
Schwerste Form der Aphasie: Die Patienten können meist nur wenige Worte, Silben oder nur unverständlich sprechen. Das Sprachverständnis ist schwer gestört.
Broca-Aphasie
Die Patienten haben Probleme, Sätze grammatikalisch richtig zu bilden. Häufig gelingen nur Ein-, Zwei- oder Drei-Wort-Äusserungen. Zusätzlich kommt es zu schweren Wortfindungsstörungen. Das Sprachverständnis ist aber relativ gut erhalten.
Wernicke-Aphasie
Hier ist der Sprachfluss meist gut erhalten, bzw. häufig sogar beschleunigt. Die Sprache ist jedoch inhaltlich nicht sehr bedeutungsvoll, wirkt manchmal etwas "chaotisch". Der Gesprächspartner hat deshalb oft Mühe, das Geäußerte zu verstehen. Auch das Sprachverständnis dieser Patienten ist meist erheblich gestört.
Amnestische Aphasie
Hierbei sind vor allem Wortfindungsstörungen zu beobachten. Die Patienten finden oft nicht die richtigen Bezeichnungen oder Ausdrücke. Das Führen eines Gespräches ist mit amnestischen Aphasikern recht gut möglich.
Es existieren noch weitere Unterformen von Aphasien, die keiner der o.g. Formen zugeordnet werden können.
Logopädische Behandlung
Mit Hilfe eines Testverfahrens wird eingangs das Ausmaß und die Form der Aphasie festgestellt. Es werden die Spontansprache, sowie die Fähigkeiten in der Sprachproduktion und im Sprachverständnis getestet.
Anhand des Testverfahrens kann dann eine spezielle, auf die Sprachstörung und den Patienten abgestimmte, Vorgehensweise in der Therapie geplant werden.
Die Behandlung findet meist in Einzel-, aber auch in Gruppensitzungen statt. Die Angehörigen oder Bezugspersonen der Patienten werden von Anfang an in die Therapie miteinbezogen.
Da die Inhalte einer logopädischen Behandlung sehr umfangreich sind, im Folgenden ein kurzer Überblick über mögliche Behandlungsschwerpunkte:
Stimulierung von Laut- oder Wortäußerungen (vor allem zu Krankheitsbeginn)
Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).
Als Dysarthrie bezeichnet man Sprechstörungen, denen eine Fehlfunktion der am Sprechvorgang beteiligten Organe (z.B. Zunge, Lippe, Gaumensegel, Zwerchfell) zugrunde liegt.Dabei sind die sog. Funktionskreise Atmung, Stimmgebung (Phonation) und Artikulation (Aussprache) betroffen.
Ursachen von Dysarthrien
Die Ursachen sind Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems im Gehirn. Krankheiten, bei denen Dysarthrien auftreten können, sind z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (MS), Schädel-Hirn-Traumen nach Unfällen. In Abhängigkeit vom Ort der Hirnschädigung zeigen sich unterschiedliche Dysarthrieformen. Parallel sind auch Störungen der Körpermotorik wie Hypotonie (gemeint ist eine zu schwache Spannung im Körper), Hypertonie, Ataxie (Störung der Koordination von Bewegungsabläufen) oder Hyperkinesen (überschießende Bewegungen), die sich auch in den am Sprechen beteiligten Funktionskreisen zeigen, zu beobachten.
Dysarthrieformen
Je nach Grad der Schädigung eines oder mehrerer Funktionskreise bilden sich unterschiedliche dysarthrische Erscheinungsbilder aus, wie z.B. :
Dysarthrien können in Schweregrad und Symptomen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. So sind Patienten mit sehr starken Dysarthrien oft kaum dazu in der Lage, verständliche Äusserungen zu produzieren, Patienten mit leichten Störungen können annähernd normal kommunizieren.
Logopädische Therapie
Nach genauer Abklärung der Ursachen der Dysarthrie durch den Neurologen wird eine eingehende Diagnostik mittels Testverfahren durchgeführt. Dabei werden Art und Ausmaß der Störung festgestellt und daraus die Therapieschwerpunkte abgeleitet. Übergeordnetes Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit des Patienten so gut wie möglich wieder herzustellen, bzw. zu erhalten. Ein wichtiger Grundsatz ist, die Mängel in den einzelnen Bereichen gezielt zu bearbeiten. Es ist auch zu überlegen, ob alternative Kommunikationssysteme (Computer. Communicator) eingesetzt werden. Einen wichtigen Therapieschwerpunkt bildet außerdem die Beratung der Angehörigen.
Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).
Wenn Sie Fragen zum Thema Dysarthrie haben, von Ihren Erfahrungen berichten möchten oder Beratung wünschen, schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Eine Kehlkopfentfernung muss durchgeführt werden, wenn im Kehlkopf ein Tumor ist. Je nach Ausmaß des Tumors muss entweder der gesamte Kehlkopf (es kommt zu völliger Stimmlosigkeit) oder es müssen Teile des Kehlkopfes (die Stimme ist stark beeinträchtigt) entfernt werden.
Der Kehlkopf hat mehrere Funktionen
Schutz: Da die Luftröhre direkt neben der Speiseröhre liegt, wird bei der Nahrungsaufnahme der Kehldeckel auf die Luftröhre gelegt, so dass keine Speise in die Lunge gerät.Stimme: Durch die Schwingungen der im Kehlkopf sitzenden Stimmlippen wird in Verbindung mit dem Ausatmungsstrom die Stimme erzeugt.Verbindung: Der Kehlkopf stellt die Verbindung zwischen Nase und Mund und Lunge her.
Wenn der gesamte Kehlkopf entfernt werden muss...
Atmen und Schlucken geschieht jetzt getrennt. Es wird durch eine Öffnung im Hals (Tracheostoma) geatmet. Da die Atemluft nun durch das Tracheostoma eingesaugt wird, fällt die natürliche Erwärmung, Anfeuchtung und Filterung durch die Nase weg. Dadurch kommt es oft zu einer Reizung der Atemwegsschleimhäute und somit zu einer vermehrten Schleimproduktion. Die auffälligste Veränderung ist die nun eingetretene Stimmlosigkeit. Da die Stimmbänder entfernt worden sind, ist keine Stimmproduktion mehr möglich.
Logopädische Behandlung
Im Krankenhaus sollte der Patient schon auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet werden. Nach der Operation gibt es verschiedenen Möglichkeiten eine Ersatzstimme zu erlernen. Für die Durchführung einer ambulanten Therapie ist eine ärztliche Verordnung nötig. Die Therapie dauert ca. 45 Minuten und sollte ein-/ oder mehrmals in der Woche stattfinden.
Verschiedene Möglichkeiten der Stimmproduktion
Speiseröhren- Ersatzstimme
Bei dieser Methode werden die Muskeln und Schleimhautfalten am Speiseröhreneingang in Schwingungen versetzt. Dazu muss die Luft im Mundraum in die Speiseröhre gedrückt und dann wieder ausgestoßen werden. Es wird trainiert, den so erzeugten Speiseröhrenton im Wort und später dann bei allen sprachlichen Äußerungen anzuwenden.
Shunt- Ventil
Es wird operativ eine Verbindung zwischen Speiseröhre und Luftröhre geschaffen, in die das Shunt- Ventil eingesetzt wird. Durch kurzfristigen Verschluss der Atemöffnung wird die Ausatemluft durch das Ventil in die Speiseröhre umgelenkt, wo dann der Speiseröhrenton erzeugt wird.
Elektronische Ersatzstimme
Mit dem Patienten wird die Handhabung und Koordinierung der Sprechbewegungen mit diesem elektronischen Gerät geübt.
Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns bitte an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Hierbei handelt es sich um eine Störung des Stimmklangs, mit oder ohne Einschränkung der stimmlichen Leitungsfähigkeit, mit unterschiedlichen Ursachen:
Funktionelle Ursachen
Ein gewohnheitsmäßig unökonomischer Stimmgebrauch. Hiervon sind oft Sprechberufe betroffen, z.B. Lehrer, Pfarrer, Erzieher. Häufig führt der falsche Stimmgebrauch zu organischen Veränderungen der Stimmlippen (z.B. Stimmlippenknötchen).
Psychische Ursachen
Übermäßige psychische Belastungen drücken sich oft in Stimmstörungen aus ("Stimme ist Ausdruck von Stimmung").
Hormonelle Ursachen
Hormone beeinflussen Schleimhäute und Kehlkopffunktion (z.B. nach Medikamenteneinnahme wegen Schilddrüsenerkrankung), aber auch in der Menopause.
Organische Ursachen
Kehlkopf oder Kehlkopfnerv können bei einer Operation oder nach Unfällen geschädigt werden.
Anzeichen für Stimmstörungen können sein
Logopädische Therapie
Nach HNO-ärztlicher Untersuchung des Kehlkopfes und eingehender logopädischer Befunderhebung findet die Therapie 1-2 mal wöchentlich statt. Je nach Art und Ausprägung der Stimmstörung setzen LogopädIn und PatientIn individuelle Therapieschwerpunkte.
Mögliche Bereiche hierbei sind:
Persönliche (psychische) Ursachen, Tonus (wie z.B. Entspannung, Muskellockerung), Atmung und Stimmgebung (z.B. verbesserte Stimmresonanz), und Artikulation (deutliche Aussprache).Unterstützend zur Therapie setzen wir auch Videokamera und Aufnahmegeräte ein.Selbstverständlich findet eine Stimmtherapie in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden HNO-Arzt statt.
Seit Neuestem bieten wir auch Elektrostimulationstherapie (Reizstromtherapie) bei Recurrens- und Facialisparese an.
Nicht unerwähnt bleiben sollte außerdem die Stimmstörung bei Kindern (juvenile Dysphonie), die häufig im Alter von 5-10 Jahren auftritt. Hierbei klingt die kindliche Stimme piepsig, heiser oder flüsternd. Manchmal bleibt sie auch ganz weg. Die Stimmlautstärke oder der -klang verändern sich stark. Eine ausführliche Familienanamnese ist in solchen Fällen angeraten, ebenso wie eine entsprechende Elternberatung und Anleitung für die ganze Familie zuhause.
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Als Schluckstörungen bezeichnet man Störungen der Nahrungsaufnahme. Sie können sich als Kau- und Trinkstörungen äußern. Die Lebensqualität kann durch solche Störungen immens beeinträchtigt sein. Essen und Trinken ist häufig nur noch schwer möglich (künstliche Ernährung mittels Sonde ggf. erforderlich), schwere gesundheitliche Störungen (z.B. Lungenentzündungen) können die Folge sein.
Ursachen von Schluckstörungen bei Erwachsenen
Organische Ursachen
Funktionelle Ursachen
Logopädische Therapie
Bei schweren, meist organisch bedingten Schluckstörungen muss zusammen mit dem Arzt (ggf. auch mit dem Physio- und/oder Ergotherapeut) über die Art der Kalorienzufuhr entschieden werden. Durch die logopädische Therapie sollen die Voraussetzungen für die orale Nahrungsaufnahme geschaffen werden. Ziel ist die Bahnung der "richtigen", normalen Bewegungsmuster. Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist hierbei von großer Bedeutung. Bei funktionellen Schluckstörungen wird meist die sog. myofunktionelle Therapie durchgeführt. Mittels verschiedener Übungen wird in Einzel- oder Gruppensitzungen die orofaciale Muskulatur (d.h. im Mundbereich) in ein Gleichgewicht gebracht, die richtige Zungenruhelage erarbeitet und schließlich der physiologische Schluckakt angebahnt und in den Alltag transferiert. Auch dabei ist die enge Kooperation mit dem Arzt (hier: meist Kieferorthopäde oder Zahnarzt) sehr wichtig.
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns bitte an. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Für stotternde Personen ist das Sprechen oft eine Herausforderung. Bedingt durch
unterschiedliche Symptome (Silbenwiederholungen, Dehnungen, Blockaden) wird das
Sprechen als anstrengend und sehr stressig empfunden.
Manchmal führt dies dazu, dass bestimmte Situationen (Gespräche, Telefonate, Fragen
stellen) gemieden werden.
Ursachen von Stottern
Eine eindeutige Ursache des Stotterns ist bislang nicht bekannt. Man geht davon aus, dass Stottern auf Grund verschiedener körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren entsteht. Erst als Reaktion auf das anfängliche Stottern verstärken und verändern sich die Symptome; dadurch kommt es zu ganz unterschiedlichen Typen des Stotterns.
Logopädische Behandlung
Wir bieten Stotterbehandlungen nach dem Konzept von Van Riper an. Jeder Stotterer lernt
zunächst sein persönliches Stottern kennen und verstehen. Sie erlernen Techniken, welche
Ihnen helfen Sprechängste zu überwinden. Ziel dieser Therapie ist ein entspannter und
flüssiger Umgang mit der eigenen Sprechweise.
Weitere Links zum Thema:
Stotterselbsthilfe
Deutscher Bundesverband für Logopäden e.v.
Dieses Konzept basiert auf der langjährigen Erfahrung der Dozenten Stephanie A. Kruse (München) und Thomas Lascheit (Berlin).
Es geht darum, Mann-zu-Frau-Trans* auf ihrem Weg der Transition individuell zu begleiten.
Das Ziel ist die Entwicklung eines weiblicheren Stimmklanges.
Durch funktionelle Übungen werden Kenntnisse zu Kehlkopfhebung, Spannungszustand der Stimmlippen und Einsatz von Twang und Behauchtheit vermittelt.
Hierbei wird die jeweilige individuelle, anatomische Situation berücksichtigt.
Auf dem Weg der physiologischen Stimmangleichung gilt es, eine Stimmstörung durch Überanstrengung oder schädliche Techniken zu vermeiden.
Die Klienten erhalten begleitend ein Übungsprogramm, bestehend aus Hörtraining und funktionellen Übungen, um die Stimmhöhe in den genderneutralen Bereich anzuheben und so ein erfolgreiches Passing zu gewährleisten.
In der Regel findet die Stimmarbeit einmal wöchentlich in der Praxis statt.
Logopädische Praxisgemeinschaft
Uthmannstraße 10, 58452 Witten, Deutschland
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